Freitag, 24. August 2012

Lago Titicaca...


Schon kurz nachdem ich das Zentrum von Cusco hinter mir gelassen habe, ist vom ganzen Touristenrummel nichts mehr zu spüren und ich tauche wieder ein in authentisches peruanisches Landleben. 



Es gibt immer...
...etwas zu feiern in Peru. 














Bevor ich das Altiplano, die riesige  Hochebene zwischen Peru und Bolivien erreiche, muss ich noch einmal über einen hohen Pass, den Abra Raya (4.300 m).  Diese Region Perus ist sehr duenn besiedelt und nur sehr kleine Doerfer, mit manchmal sehr ärmlichen Behausungen, säumen die Strecke Richtung Bolivien. Da hier die Temperaturen oft unter den Gefrierpunkt sinken und Ackerbau daher kaum mehr möglich ist, leben die meisten Menschen zwischen Cusco und Puno von der Viehzucht. 






Aufstieg zum Abra La Raya.


Eine Eisenbahnlinie fuehrt von Cusco an den
Titicacasee. Allerdings verkehren nur drei Mal pro
Woche Personenzuege.












Jenseits des Abra Raya werden die Berge
allmaehlich flacher und die Landschaft
geht in eine riesige Hochebene über. 

Das Leben muss unglaublich hart sein
auf dem Altiplano. Viele Häuser sind
aus Stein gebaut und mit getrocknetem Gras
gedeckt. Und das auf 4000 m bei Minusgraden.

Landschaftlich ist die Strecke zwischen Cusco und dem
Titicacasee beeindruckend und sehr abwechslungsreich. 

Während in den letzten Wochen schon in den
Morgenstunden immer ein leichter Dunst über der
Landschaft lag, ist die Luft hier wieder
außergewöhnlich klar und die Farben
dementsprechend intensiv. 





Santa Rosa, ein beschauliches kleines Dorf
gehört bereits zu den groesseren Siedlungen
auf dem Altiplano. Hier folgt das Leben
einem ganz eigenen Rhythmus. 





Hirten treiben riesige Lama- und Schafherden
durch die Pampa. 

Immer wieder schlängeln sich Fluesse und Bäche
durch die goldgelbe Landschaft.

Der Personenzug von Cusco nach Puno, eine beliebte
Touristenattraktion. 




Hektik und Stress haben den
Weg aufs Altiplano scheinbar noch nicht
gefunden. 


Schon wieder streikende Lehrer. 
Als Zeichen meiner
 Solidarität schreibt man mir
in grossen Buchstaben SUTEP  (die Lehrergewerkschaft)
 aufs Bein.  Dafür darf ich ungehindert weiter radeln. 


Peru steckt in einem Bildungsschlamassel.
 Schon fast 3 Monate dauert der  Streik
und noch ist  kein Ende in Sicht. 

Immer wieder entdeckt  man Schafhirten
als bunte
Farbtupfen in der Landschaft.






Kaelte, Wind und Staub - das Leben ist kein
Zuckerschlecken in Juliaca. 


Fahrradmechaniker in Juliaca. 






















Juliaca ist die groesste Stadt zwischen Cusco und Puno. Es ist ein wichtiges Geschaeftszentrum und in den Strassen der Stadt herrscht ein solches Verkehrschaos, dass man glaubt, irgendwo
in einer asiatischen Grossstadt gelandet zu sein.








Familienausflug. 

Handschuhe - eine gute Investition auf dem Altiplano. 

Die Kindheit ist manchmal sehr kurz
in Lateinamerika.

Alles nicht so genau in Peru. 

Manchmal warten die größten  Überraschungen
einfach so am Strassenrand.
Eine Hochzeit nach Quechua-Tradition.
 Während die Gäste auf das Brautpaar
warten, wird fleissig das Tanzbein geschwungen. 




Der erste Blick auf Puno und den Titicacasee.







Vor Puno liegen die berühmten schwimmenden Schilfinseln von Uros. Obwohl die Inseln und ihre Bewohner heute zu einer grossen Touristenattraktion geworden sind, fand ich den Ausflug sehr beeindruckend. 
Es ist ein seltsames Gefühl, eine solche Insel zu betreten. Der Boden fühlt sich irgendwie schwammig an und man hat den Eindruck, jeden Moment wie in einem Sumpf zu versinken. 
Bevor die ersten Touristen kamen, muss das Leben auf diesen Inseln sehr idyllisch gewesen sein.  
Aber auch noch heute folgt das Leben der Uros, sobald die Touristenboote verschwunden sind, sehr traditionellen Mustern. Auf jeder der zahlreichen Inseln lebt ein Familienclan und durch das beengte
Leben, ist die Bindung zwischen den einzelnen Mitgliedern noch stärker, als sonst schon üblich, in lateinamerikanischen Gesellschaften.  










Hier ticken die Uhren sogar noch langsamer,
als im Rest des Landes. 













Blick von den Uros-Inseln auf Puno. 

Die Toten sind gut in die Dorfgemeinschaft integriert. 

Totora - das universelle Baumaterial am Titicacasee. 


Die Behausungen am Titicacasee sind oft sehr
bescheiden. 

Das beruehmte Blau des Titicacasees taeuscht leider
 über den wahren Zustand des Sees hinweg. 

Still cruising..